Die heilige Stadt des Magreb
16.08.2000
Kairouan wurde im Jahre 671 von Oqba Ibn Nafi - einem Gefährten des Propheten Mohammed - mitten im trockenen Steppenland an der Kreuzung zweier Karawanenwege errichtet. Oqba Ibn Nafi soll an dieser Stelle seine Lanze in den Boden gerammt haben, worauf eine Quelle entsprang, die mit Mekka in Verbindung stand. Wir steigen nach drei Nächten im Zelt wieder einmal in einem ***Hotel ab, welches vor allem duch modernste Technik (z.B. in Nachttischchen eingebaute Radios) glänzt. Als wir uns auf den Weg in die Medina machen wollen, stellen wir fest, dass Isabels CM ordentlich Öl verliert. Die Ölwanne ist eingeschlagen und aus einem kleinen Loch tropft Öl. Diemal fluche ich, dass mir 10 CHF für Flüssigmetall zu schade waren. Die Besichtigung der Medina entpuppt sich zu einem wahren Genuss. Wir können jedermann empfehlen, arabische Städte während der Gebetszeiten zu besichtigen: all die aufdringlichen Ramsch-Verkäufer sind beim Gebet und man kann mal stehen bleiben und in den Reiseführer schauen, ohne dass sich ein dutzend selbsternannte Führer um eine Führung prügeln. Die Medina ist umringt von einer komplett intakten Stadtmauer und wird von der Kuppel der grossen Moschee regelrecht gekröhnt. Die grosse Moschee selbst stellt jede Kirche in den Schatten, die ich in meinem bisherigen Leben gesehen habe (und meine Eltern haben mich früher in tausende davon geschleppt).

Wir verpflegen uns schliesslich in einem kleinen Restaurant ausserhalb der Medina. Der Wirt ist ein aufgeschlossener Tunesier, der jeden ausländischen Gast um einen Eintrag in sein Gästebuch bittet (er hat mittlerweilen drei davon) und zauberhafte Gerichte aus seiner Küche bringt. Er organisiert sogar eine Toilette für uns, da bei seiner eigenen das Licht defekt ist... Auf dem Heimweg muss ich (als alter Pfadfinder) trotz dreimaligem Erfragen des Weges vor dem Stadtplan kapitulieren und ein Taxi rufen.